Der Sternhimmel im Oktober

Die Sonne

Vergessen Sie nicht, in der Nacht auf Sonntag, den 27. Oktober, die Uhr um eine Stunde zurückzustellen: Die Sommerzeit geht zu Ende.

Die Auf- und Untergangszeiten der Sonne, angegeben – wie alle Zeiten in diesem Artikel – in Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ), sofern nicht anders vermerkt:

1. Oktober 7.21 Uhr, 18.58 Uhr
10. Oktober 7.34 Uhr, 18.38 Uhr
20. Oktober 7.50 Uhr, 18.18 Uhr
31. Oktober 8.09 Uhr, 17.58 Uhr

Der Mond

In der Neumondnacht am 2. Oktober verschwindet die schmale Mondsichel vom Firmament, um an den folgenden Abenden wieder an den Westhimmel zurückzukehren. Zwar hat die Wölbung der Sichel nun ihre Seite gewechselt, zeigt aber dennoch stets zur Sonne. Am 10. erreicht unser Erdbegleiter als zunehmender Halbmond (Phase des ersten Viertels) das Sternbild „Schütze“. Am 17. strahlt er als Vollmond in den „Fischen“.  Mit schwindender Helligkeit  zieht er am 24. als abnehmender Halbmond (Phase des letzten Viertels) durch die „Zwillinge“. Unser Erdtrabant beendet diesen Monat als hauchdünne Sichel, nur einen Tag vor der nächsten Neumondnacht.

Die Planeten

Merkur, der sonnennächste Planet unseres Sonnensystems, ist im Oktober unsichtbar.

Die Venus, unser Nachbarplanet innerhalb der Erdbahn, funkelt als „Abendstern“ nach Sonnenuntergang tief über dem Südwesthorizont. Sie wechselt am 17. Oktober von der „Waage“ in den „Skorpion“ und am 24. in den „Schlangenträger“. Am Monatsersten geht sie um 19.56 Uhr unter, am Monatsletzten um 19.32 Uhr (18.32 Uhr MEZ).

Mars, unser Nachbarplanet außerhalb der Erdbahn, ist ab den späten Abendstunden zu sehen. Er zieht durch die „Zwillinge“. Bis zum Monatsende legt der Rote Planet deutlich an Helligkeit zu und wird dann nur noch von Mond, Venus, Jupiter und zwei in Deutschland sichtbaren Sternen übertroffen. Mars taucht am 1. Oktober um 23.35 Uhr über dem Horizont auf, am 31. bereits um 22.44 Uhr (21.44 Uhr MEZ).

Jupiter, mit elf Erddurchmessern der größte Planet im Sonnensystem, wandert durch den „Stier“. Als auffälliger Lichtpunkt kommt er dort am 9. Oktober zum Stillstand (Beginn der Oppositionsschleife) und setzt danach seine Reise in umgekehrter, „rückläufiger“ Richtung fort. Schon in der Antike war diese merkwürdige Bewegung bekannt, die auch Mars und Saturn aufweisen. Nikolaus Kopernikus konnte sie mit seinem heliozentrischen Modell des Sonnensystems einfach erklären: Die scheinbare Richtungsänderung entsteht dadurch, dass ein Beobachter auf einem Planeten auf einer schnellen Innenbahn um die Sonne (der Erde) einen Planeten auf einer langsamen Außenbahn um die Sonne (dem Jupiter) überholt. Am Monatsersten taucht Jupiter um 21.56 Uhr über dem Osthorizont auf, am Monatsletzten schon um 19.55 Uhr (18.55 Uhr MEZ). Er ist dann die ganze Nacht über zu sehen.

Saturn, der entfernteste mit bloßem Auge sichtbare Planet unseres Sonnensystems, kann bereits nach der Abenddämmerung hoch am Osthimmel gesichtet werden. Er streift durch den „Wassermann“ und versinkt am 1. Oktober früh morgens um 5.08 Uhr hinter dem Horizont, am 31. bereits um 3.02 Uhr (2.02 Uhr MEZ).

Die Fixsterne

Ein ausgedehntes Sternenquadrat beherrscht den Südhimmel: das Herbstviereck. Es war schon bei den alten Griechen als das legendäre Flügelpferd „Pegasus“ bekannt, das nun langsam die Sommersternbilder nach Westen vertreibt.

Hoch oben im Zenit leuchtet das einprägsame Himmels-W, die „Kassiopeia“. Weiter östlich liegt „Perseus“. Der hellste Stern in seinem westlichen Sternbildarm blinkt ungefähr in einem Drei-Tage-Rhythmus. Schon seit der Antike ist er unter dem Namen Algol oder „Teufelsauge“ bekannt. In Wirklichkeit ist er ein so genannter bedeckungsveränderlicher Stern. Dabei umkreisen sich zwei unterschiedlich helle Sterne, die sich von Zeit zu Zeit verdecken. Stehen sie von der Erde aus gesehen nebeneinander, leuchtet das Sternsystem am hellsten, steht der dunklere der beiden Sterne vor dem helleren, leuchtet das Sternsystem am schwächsten.

Mit einem scharfen Auge und ohne störende künstliche Lichtquellen ist im Sternbild „Andromeda“ das am weitesten entfernte, mit bloßem Auge sichtbare Objekt zu erkennen: die Andromedagalaxie (im Messier-Katalog der Astronomen als M31 verzeichnet). Sie ist die nächste größere Nachbargalaxie unserer Milchstraße, von der sie etwa 2,5 Millionen Lichtjahre trennen. Sie besteht aus einer gigantischen Spirale aus 200 Milliarden Sternen, die in einer Diskusform angeordnet sind. In der Sternkarte ist sie als graues Oval markiert.

Ein großer Sprung nach Süden führt zum „Südlichen Fisch“. Sein hellster Stern Fomalhaut (sprich: Fom-al-haut) war einer der Leitsterne für die Navigation der US-amerikanischen Apollo-Astronauten auf ihrem Weg zum Mond und zurück.

Der Sternhimmel am 1. gegen 0 Uhr, am 15. gegen 23 Uhr und am 31. gegen 22 Uhr (MESZ). Die Kartenmitte zeigt den Himmel im Zenit. Der Kartenrand entspricht dem Horizont. Norden ist oben, Westen rechts, Süden unten und Osten links. Die durchgezogene Linie markiert die Ekliptik, auf der sich Sonne, Mond und Planeten am Himmel bewegen. Das Sommerdreieck ist gestrichelt dargestellt.