Der Sternhimmel im Oktober

Die Sonne
Vergessen Sie nicht, in der Nacht auf Sonntag, den 26. Oktober, die Uhr um eine Stunde zurückzustellen: Die Sommerzeit geht zu Ende.
Die Auf- und Untergangszeiten der Sonne, angegeben – wie alle Zeiten in diesem Artikel – in Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ), soweit nicht anders vermerkt:
01.10. 7.20 Uhr, 18.58 Uhr
10.10. 7.34 Uhr, 18.39 Uhr
20.10. 7.50 Uhr, 18.19 Uhr
31.10. 8.08 Uhr, 17.58 Uh.
Der Mond
Unser Erdtrabant startet als einen Tag alter, zunehmender Halbmond (Phase des ersten Viertels) in den Monat. Am 7. Oktober rundet er sich zum Vollmond, der durch das Sternbild „Fische“ zieht. Danach schwindet seine Helligkeit wieder. Am 13. wandert der Erdbegleiter als abnehmender Halbmond (Phase des letzten Viertels) durch die „Zwillinge“. Die nun immer schmaler werdende Mondsichel verschwindet schließlich in der Neumondnacht des 21. vom Firmament. In den folgenden Tagen taucht sie jedoch wieder am westlichen Abendhimmel auf. Vor dem Neumond zeigte die Sichelwölbung noch nach Osten, jetzt nach Westen. Am 29. erreicht der zunehmende Halbmond (Phase des ersten Viertels) den „Schützen“.
Die Planeten
Merkur, der sonnennächste Planet unseres Sonnensystems, ist im Oktober unsichtbar.
Die Venus, unser Nachbarplanet innerhalb der Erdbahn, funkelt dagegen als „Morgenstern“ vor Sonnenaufgang über dem Osthorizont. Am 8. Oktober wechselt sie vom „Löwen“ in die „Jungfrau“. Ihre Aufgänge verspäten sich drastisch: am Monatsersten um 5.04 Uhr, am Monatsletzten erst um 6.33 Uhr (5.33 Uhr MEZ). Am 19. findet sich gegen 6.30 Uhr die schmale, abnehmende Mondsichel zur Venus über dem Osthorizont ein.
Mars, unser Nachbarplanet außerhalb der Erdbahn, ist, wie Merkur, in diesem Monat nicht zu sehen.
Jupiter, mit elf Erddurchmessern der größte Planet im Sonnensystem, wandert durch die „Zwillinge“. Er ist dort leicht zu erkennen, da er nach dem Mond und der Venus das hellste Nachtobjekt ist – und damit auch heller als jeder Stern. Am 14. Oktober bekommt Jupiter Besuch vom abnehmenden Halbmond. Zu Monatsbeginn taucht der Gasriese um 0.17 Uhr, am Monatsende bereits um 22.23 Uhr (21.23 Uhr MEZ) über dem Horizont auf.
Beobachten Sie mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop doch einmal die vier großen Jupitermonde Io, Europa, Ganymed und Kallisto (in zunehmender Entfernung von Jupiter)! Ihre Positionen ändern sich täglich. Io umkreist den riesigen Gasplaneten in knapp zwei Tagen. Die beiden äußeren Monde Ganymed und Kallisto übertreffen mit ihren Durchmessern von 5300 km bzw. 4800 km nicht nur unseren eigenen Mond (Durchmesser 3476 km), sondern auch kleine Planeten wie Merkur (Durchmesser 4878 km). Europa (3122 km) ist etwas kleiner, Io (3643 km) etwas größer als der Erdmond. Insgesamt besitzt Jupiter 95 Monde.
Saturn, der entfernteste mit bloßem Auge sichtbare Planet unseres Sonnensystems, zeigt sich bereits nach dem Ende der Abenddämmerung am Osthimmel. Er ist dort bis zum frühen Morgen zu sehen, wenn er dann am 1. Oktober um 6.23 Uhr (5.23 Uhr MEZ), am 31. bereits um 4.15 Uhr (3.15 Uhr MEZ) untergeht. Der Ringplanet steht im „Wassermann“. In diesem Monat nimmt Saturns Helligkeit leicht ab und wird am Monatsende darin nur von Mond, Venus, Jupiter und acht von Deutschland aus sichtbaren Sternen übertroffen.
Die Fixsterne
Ein ausgedehntes Sternenquadrat beherrscht spät abends den Südhimmel: das Herbstviereck. Es ist leicht zu erkennen und war schon bei den alten Griechen als das legendäre Flügelpferd „Pegasus“ bekannt, das nun langsam die Sommersternbilder nach Westen treibt.
Hoch oben im Zenit leuchtet das markante Himmels-W, die „Kassiopeia“. Weiter östlich liegt „Perseus“. Der hellste Stern in seinem westlichen Sternbildarm blinkt ungefähr in einem Drei-Tage-Rhythmus. Schon seit der Antike ist er unter dem Namen Algol oder „Teufelsauge“ bekannt. In Wirklichkeit ist er ein sogenannter Bedeckungsveränderlicher. Dabei umkreisen sich zwei unterschiedlich helle Sterne, die sich von Zeit zu Zeit verdecken. Stehen sie von der Erde aus gesehen nebeneinander, leuchtet das Sternsystem am hellsten. Steht der dunklere der beiden Sterne vor dem helleren, leuchtet das Sternsystem am schwächsten.
Mit einem scharfen Auge und ohne störende künstliche Lichtquellen ist im Sternbild „Andromeda“ das am weitesten entfernte, mit bloßem Auge sichtbare Objekt zu erkennen: die Andromedagalaxie (im Messier-Katalog der Astronomen als M31 verzeichnet). Sie ist die nächste größere Nachbargalaxie unserer Milchstraße, von der sie 2,5 Millionen Lichtjahre trennen. Sie besteht aus einer gigantischen Spirale aus 200 Milliarden Sternen, die in einer Diskusform angeordnet sind. In der Sternkarte ist sie als graues Oval markiert.
Ein großer Sprung nach Süden führt zum „Südlichen Fisch“. Sein hellster Stern Fomalhaut (sprich: Fom-al-haut, arab. Maul des Fisches) war einer der Leitsterne für die Navigation der neun US-amerikanischen Apollo-Raumschiffe auf ihrem Weg zum Mond und zurück.